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Met und seine Herstellung – Honigwein wie bei den Wikingern selber machen

  • Autorenbild: Michael Praher
    Michael Praher
  • vor 3 Tagen
  • 5 Min. Lesezeit

Aktualisiert: vor 1 Tag


Historische Darstellung eines Wikingers beim Metbrauen in einer Holzhütte – traditionelles Honigwein-Rezept wie zur Wikingerzeit.

Inhaltsverzeichnis:

Was ist Met?

Met, auch bekannt als Honigwein, ist eines der ältesten alkoholischen Getränke der Menschheit – und in der Welt der Wikinger hatte er einen besonderen Stellenwert. Ob bei festlichen Gelagen, kultischen Zeremonien oder als Geschenk für die Götter – Met war mehr als nur ein Getränk: Er war Symbol für Wohlstand, Genuss und Magie.


In der nordischen Mythologie war Met sogar Teil göttlicher Macht. Der sogenannte Skaldentrank, gebraut aus dem Blut des weisen Kvasir, verlieh den Göttern und Dichtern poetische Kraft. Auch Odin selbst war bekannt dafür, Met zu schätzen – nicht zuletzt in Walhall, wo die gefallenen Krieger ihn aus Hörnern tranken. Heute erfreut sich Met in Mittelalterkreisen, bei Met-Festen und in der DIY-Szene wachsender Beliebtheit – und lässt sich sogar selbst herstellen.

Zutaten: Was braucht man für echten Met?

Die Grundzutaten für Met sind einfach, aber hochwertig:


  • Honig – möglichst naturbelassen (z. B. Blüten- oder Waldhonig, kein erhitzter Supermarkthonig)

  • Wasser – still, möglichst gefiltert

  • Hefe – idealerweise Weinhefe oder spezielle Methefe

  • (Optional) Hefenährsalz – fördert eine gesunde Gärung, besonders bei reinem Honig ohne Fruchtzugaben


Mengenverhältnis (Beispiel für 5 Liter Met):

  • 1,5 bis 2 kg Honig

  • 4–5 Liter Wasser (je nach gewünschtem Alkoholgehalt)

  • 1 Päckchen Hefe

  • ggf. 2–5 g Hefenährsalz


Tipp: Mehr Honig = höherer Alkoholgehalt & süßerer Met.

Ausrüstung: Was du brauchst

Ein paar einfache Werkzeuge reichen für den Start. Hier eine Basis-Ausstattung:


  • Gärballon oder Gärbehälter (5–10 Liter, lebensmittelecht)

  • Gärröhrchen + Gummistopfen

  • Schlauch (zum Abziehen)

  • Trichter

  • Flaschen (z. B. Bügelverschlussflaschen) für die Lagerung

  • Thermometer (für die Wassertemperatur)

  • Reinigungsmittel (z. B. Natron, Zitronensäure oder spezieller Gärbehälterreiniger)

  • Messbecher & Löffel (am besten aus Edelstahl oder Plastik)


Optional:

  • Mostwaage oder Refraktometer (zur Messung des Zuckergehalts vor/nach der Gärung)

  • Etiketten (zur Beschriftung von Sorten und Jahrgängen)

Schritt-für-Schritt-Anleitung: So braust du deinen eigenen Met

A) Vorbereitung

Bevor du loslegst, gilt das oberste Gebot: Sauberkeit! Alles, was mit dem Met in Berührung kommt, muss absolut sauber und möglichst desinfiziert sein – sonst riskierst du Schimmel oder Gärprobleme.


1. Desinfizieren:

  • Spüle Gärballon, Trichter, Löffel, Gärröhrchen etc. mit heißem Wasser aus.

  • Verwende bei Bedarf Zitronensäure oder ein spezielles Gärbehälter-Desinfektionsmittel.


2. Honig auflösen:

  • Erhitze 1–2 Liter Wasser auf etwa 40 °C (nicht heißer – sonst gehen wertvolle Enzyme verloren).

  • Rühre den Honig ein, bis er sich vollständig gelöst hat.

  • Gieße das Honigwasser in den Gärbehälter und fülle mit kaltem Wasser auf (Endmenge: z. B. 5 Liter).


B) Gärung starten

Jetzt beginnt die Magie – oder vielmehr die Biochemie.


1. Temperatur prüfen:

  • Die Flüssigkeit im Gärgefäß sollte zwischen 18–22 °C liegen.


2. Hefe zugeben:

  • Streue die Hefe (und ggf. das Hefenährsalz) ein.

  • Nicht direkt umrühren, die Hefe aktiviert sich selbstständig.


3. Gärröhrchen aufsetzen:

  • Verschließe den Gärballon mit dem Gummistopfen.

  • Fülle das Gärröhrchen mit Wasser.


4. Gären lassen:

  • Stelle das Gefäß dunkel und konstant warm (z. B. Vorratskammer).

  • Die Gärung beginnt meist innerhalb von 1–2 Tagen.

  • 🕰️ Dauer: Je nach Rezept, Zucker- und Hefemenge 2–6 Wochen. Solange im Gärröhrchen regelmäßig Blasen steigen, ist der Gärprozess aktiv.


Tipp: Notiere dir Startdatum und Zutaten – für spätere Chargen und Vergleiche!

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Abziehen – nach der Gärung

Ist die Gärung abgeschlossen (keine Bläschen mehr im Gärröhrchen, klarer Met, evtl. mit Trübstoffen unten), wird der Met abgezogen.


1. Umfüllen:

  • Mit einem lebensmittelechten Schlauch vorsichtig in ein sauberes, desinfiziertes Gefäß umfüllen.

  • Den Bodensatz (Hefeschlamm) nicht mitziehen!


2. Reifezeit (optional):

  • Für feineren Geschmack kannst du den Met jetzt einige Wochen ruhen lassen.

  • Je nach Geduld und Anspruch kann man auch mehrere Klärphasen durch Umfüllen (Rackings) einbauen.

Abfüllen & Lagern

Ist der Met geklärt und geschmacklich zufriedenstellend, kannst du ihn abfüllen.

1. Flaschenwahl:

  • Nutze saubere, druckstabile Flaschen (z. B. Bügelverschlussflaschen).

  • Fülle den Met vorsichtig mit Trichter oder Schlauch ein.

2. Verschließen:

  • Luftdicht und kühl lagern.

  • Lagere den Met mindestens 3 Monate, besser 6–12 Monate, um den vollen Geschmack zu entfalten.


Tipp: Je länger der Met lagert, desto milder und aromatischer wird er.

Variationen & kreative Ideen

Wenn du etwas experimentierfreudig bist, kannst du deinem Met eine besondere Note verleihen. Hier einige beliebte und bewährte Abwandlungen:


A) Frucht-Met

  • Kirschmet: Fruchtsaft oder entsteinte Kirschen mitgären lassen.

  • Brombeermet: Perfekt für einen dunklen, herben Met.


B) Kräuter-Met

  • Thymian, Lavendel oder Rosmarin geben eine wilde, würzige Note.

  • Kräuter entweder mitkochen oder als Tee in den Honigansatz einrühren.


C) „Wikinger-Met“

  • Traditionell inspiriert: Zimt, Nelken, Orangenschale – wie ein flüssiger Jul-Trunk.


Tipp: Bei Kräutern und Früchten gilt: Weniger ist oft mehr. Fang mit kleinen Mengen an und taste dich vor.

Sicherheitshinweise

Met-Brauen ist ein faszinierendes Hobby – aber es gibt ein paar Dinge zu beachten:


A) Keine Gärung in fest verschlossenen Flaschen!

  • Wenn du Met abfüllst, muss die Gärung sicher abgeschlossen sein – sonst entsteht Druck, der Flaschen zum Bersten bringen kann.


B) Kein Verkauf ohne Genehmigung

  • Wer Met verkaufen oder öffentlich ausschenken will, braucht eine Lizenz (Lebensmittelrecht, Alkoholsteuer etc.).

  • Für den privaten Gebrauch darfst du Met aber legal herstellen.


C) Hygiene ist alles!

  • Verunreinigungen können Geschmack ruinieren oder zu gefährlicher Fehlgärung führen.

  • Daher: Immer alles gründlich reinigen und ggf. mit kochendem Wasser oder Chemikalien desinfizieren.

Fazit: Deinen eigenen Met selber machen

Met ist nicht nur ein Getränk – er ist ein Stück Geschichte in der Flasche. Mit einfachen Mitteln und ein wenig Geduld kannst du dieses uralte Elixier selbst herstellen. Ob süß oder herb, fruchtig oder würzig – dein Met wird so einzigartig wie dein Geschmack. Und wer weiß: Vielleicht war dein erster Sud der Beginn einer neuen Leidenschaft.

FAQ: Häufige Fragen rund um Met


Wie lange ist selbstgemachter Met haltbar?

Richtig gelagert mehrere Jahre – meist wird er mit der Zeit sogar besser!

Welche Hefe sollte ich verwenden?

Wird Met automatisch süß?

Muss ich den Met filtern?

Darf ich Met mit Kohlensäure herstellen?

Willst du jetzt deinen eigenen Met selber machen? Dann probier es aus – und teile dein Ergebnis!


Du willst mehr über Wikinger-Kultur, nordische Mythologie und historische Rituale erfahren? Dann stöbere durch meine weiteren Artikel


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