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Was ist die Edda? – Die Quelle der nordischen Götterwelt

  • Autorenbild: Michael Praher
    Michael Praher
  • 17. Juli
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 25. Aug.



Altes Buch mit Runen und Zeichnungen von Odin und Thor – symbolische Darstellung der Edda als wichtigste Quelle der nordischen Götterwelt, begleitet von einem Raben in mystischer Wikinger-Atmosphäre. Text: ‚Was ist die Edda? Die Quelle der nordischen Götterwelt‘.

Inhaltsverzeichnis:

🔸 Fazit

🔸 FAQ

Einleitung

Woher wissen wir eigentlich, was wir über Odin, Thor, Loki und die neun Welten der nordischen Mythologie wissen? Die Antwort lautet: aus der Edda. Diese einzigartige Textsammlung ist das Herzstück unserer heutigen Kenntnisse über die Mythen und Götter des Nordens. Doch was genau ist die Edda? Wer hat sie verfasst, was steht darin – und warum ist sie für das Verständnis der Wikingerzeit so wichtig? In diesem Artikel erfährst du alles Wesentliche über dieses sagenhafte Werk.

Hintergrund / Ursprung

Zwei Eddas – eine mythologische Schatztruhe

Der Begriff „Edda“ bezeichnet zwei verschiedene, aber miteinander verbundene Werke aus dem mittelalterlichen Island:


  • Die Lieder-Edda (Ältere Edda, auch Poetische Edda genannt)

  • Die Snorra-Edda (Jüngere Edda, von Snorri Sturluson verfasst)

Beide Werke stammen aus dem 13. Jahrhundert, obwohl viele Inhalte deutlich älter sind – teilweise bis ins 9. oder 10. Jahrhundert zurückreichen.


Die Lieder-Edda

Diese Sammlung besteht aus anonymen altnordischen Gedichten, überliefert in der Handschrift Codex Regius (um 1270). Sie enthält zentrale Texte wie:


  • Völuspá (Die Weissagung der Seherin)

  • Hávamál (Die Sprüche des Hohen – Odins Worte)

  • Lokasenna (Lokis Streitgespräch mit den Göttern)

  • Thrymskvida (Die Geschichte von Thors Hammer)


Die Snorra-Edda

Diese prosaische Edda wurde von Snorri Sturluson verfasst, einem isländischen Politiker, Dichter und Historiker. Sie dient als Lehrbuch für Skalden und enthält eine strukturierte Darstellung der nordischen Mythologie und Dichtungstechniken.

Symbolik und Bedeutung

Die Edda als mythologisches Fundament

Ohne die Edda gäbe es kaum ein kohärentes Bild der nordischen Götterwelt. Sie ist die einzige systematische Quelle für:


  • Die Schöpfung der Welt

  • Die Struktur der neun Welten

  • Die Götter und ihre Rollen

  • Ragnarök – das Ende der Welt


Worte der Weisheit und Magie

Besonders Hávamál enthält spirituelle und praktische Lebensweisheiten – von Gastfreundschaft über Runenmagie bis zu Odins Selbstopfer am Weltenbaum Yggdrasil.

Die Edda war also nicht nur Literatur, sondern auch Leitfaden für Weltverständnis und spirituelles Leben.

Die Raben Huginn und Muninn auf einem alten Holzschild mit nordischen Symbolen und Verzierungen.

Verbindung zur nordischen Welt

Einblicke in Götter und Mythen

Durch die Edda kennen wir zentrale Mythen wie:


  • Odins Ritt zur Unterwelt (Sibyllenrede)

  • Thors Kampf mit dem Midgardschlange

  • Lokis Verrat und Strafe

  • Balders Tod und das nahende Ragnarök


Spiegel der Wikingerzeit?

Obwohl die Edda im christlichen Mittelalter niedergeschrieben wurde, gibt sie ältere heidnische Überlieferungen wieder. Sie liefert auch ethnographische Hinweise auf Sitten, Weltbild und Glaubensvorstellungen der Nordmänner.

Moderne Bedeutung und Verwendung

Grundlage für Forschung und Wiederentdeckung

Die Edda ist bis heute Grundlage für Forschung in Germanistik, Religionswissenschaft und Archäologie.


Sie hat auch große Bedeutung für:

  • Neopagane Bewegungen (Ásatrú)

  • Runenkunde und nordische Spiritualität

  • Historische Rekonstruktion von Ritualen


Einfluss auf Popkultur

Viele moderne Werke greifen auf die Edda zurück:

  • Marvels Thor basiert lose auf der Edda – mit kreativer Freiheit.

  • Serien wie Vikings oder The Northman zeigen mythologische Elemente aus der Edda.

  • Videospiele wie God of War Ragnarök oder Assassin’s Creed Valhalla zitieren Motive aus den alten Liedern.

Verwandte Symbole & Begriffe

  • Skaldendichtung – Dichtung der Wikingerzeit, durch die Snorra-Edda überliefert

  • Yggdrasil – Weltenbaum, in der Völuspá und Hávamál zentral

  • Ragnarök – Der Weltuntergang, ausführlich in der Völuspá beschrieben

  • Runen – In Hávamál erwähnt als Quelle von Weisheit und Macht

  • Völva – Die Seherin, deren Worte die Völuspá eröffnet

📚 Fazit

Die Edda ist weit mehr als eine Sammlung alter Texte – sie ist das lebendige Gedächtnis der nordischen Mythologie. Ohne sie wären Odin, Thor, Loki oder Freyja für uns nur Namen ohne Inhalt. Die Edda gibt uns Zugang zu einer faszinierenden Welt voller Götter, Magie, Weisheit und Untergang. Und sie lädt uns ein, diese Welt neu zu entdecken – mit jedem Lied, jedem Vers, jedem Mythos.

❓ FAQ


Was bedeutet das Wort „Edda“?

Die Herkunft des Begriffs ist unklar. Mögliche Bedeutungen sind „Urgroßmutter“ oder „Dichtung“.

Gibt es mehrere Eddas?

Ja. Die Lieder-Edda (poetisch) und die Snorra-Edda (prosaisch). Beide ergänzen sich.

Ist die Edda heidnisch oder christlich?

Sie enthält heidnische Mythen, wurde aber im christlichen Mittelalter niedergeschrieben – oft mit christlicher Einflussnahme.

Ist die Edda historisch zuverlässig?

Sie ist keine Geschichtsschreibung im modernen Sinn, bietet aber wertvolle Einblicke in das Denken und Glauben des alten Nordens.


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