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Wikinger-Namen für Jungen und Mädchen

  • Autorenbild: Michael Praher
    Michael Praher
  • 19. Juli
  • 5 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 11. Aug.

Illustration von Wikinger-Kindern mit beliebten nordischen Vornamen für Jungen (Ragnar, Björn, Erik, Leif, Harald, Ivar) und Mädchen (Freya, Astrid, Sigrid, Ingrid, Liv, Thyra), begleitet von Runen – ideal für Eltern auf Namenssuche oder Fans der Wikingerzeit.

Inhaltsverzeichnis

Einleitung

Wikinger-Namen sind mehr als nur klangvolle Bezeichnungen – sie sind Fenster in eine Welt von Göttern, Kriegern, Naturgewalten und uralter Symbolik. In der nordischen Kultur trugen Namen eine tiefe Bedeutung: Sie sollten Charakter, Herkunft oder göttlichen Schutz widerspiegeln.


Noch heute üben diese Namen eine große Faszination aus – ob als Babynamen, in der Literatur, für Rollenspiele oder als spirituelle Wahl. Aber welche Namen trugen die Nordmänner und -frauen wirklich? Was bedeuten sie? Und wie kannst du sie heute verwenden?


In diesem Beitrag schauen wir uns die Herkunft der Wikinger-Namen an, ihre typischen Bestandteile, beliebte Beispiele für Jungen und Mädchen – und geben dir praktische Tipps zur modernen Nutzung.

Ursprung und Struktur nordischer Namen

Die Wikingerzeit (ca. 800–1100 n. Chr.) war geprägt von einer starken Namenskultur. Namen hatten meist altnordische Wurzeln und waren oft zusammengesetzt – ähnlich wie im Deutschen Wörter wie „Wolkenbruch“ oder „Lichtblick“.


Typische Elemente waren:

  • Tiernamen: Björn (Bär), Ulfr (Wolf), Arn (Adler)

  • Götterbezüge: Thor, Odin, Freya, Tyr

  • Eigenschaften oder Tugenden: Tryggvi (der Treue), Astrid (die Schöne/Göttliche), Leif (Erbe)

  • Natur und Krieg: Skjold (Schild), Stein (Fels), Gunnr (Kampf)


Außerdem war es üblich, Kindern Namen zu geben, die an Vorfahren erinnerten oder Glück und Schutz verheißen sollten. Man glaubte, dass Namen Kraft besaßen – und diese auf den Träger überging.

Wikinger-Namen für Jungen

Hier sind einige der bekanntesten und historisch belegten Wikinger-Namen für Jungen – samt Bedeutung und möglicher moderner Verwendung:

Name

Bedeutung

Anmerkung

Leif

Erbe, Nachkomme

Leif Eriksson war Entdecker Vinlands

Björn

Bär

Beliebter starker Tiername

Erik

Alleinherrscher

Häufiger Königsname

Ragnar

Krieger des Rates

Bekannt durch Legenden und Serien

Harald

Heeresanführer

König Harald Schönhaar war ein Reformer

Ivar

Bogenschütze

Ivar der Knochenlose – legendärer Anführer

Sigurd

Sieg und Wächter

Held der Völsunga-Saga

Thorstein

Thors Fels

Zusammensetzung mit Thor-Element

Ulf

Wolf

Tierisch, kraftvoll, wild

Trygve

Der Zuverlässige

Weniger bekannt, aber historisch belegt

Wikinger-Namen für Mädchen

Wikingerinnen waren alles andere als unscheinbar – ob als Bäuerinnen, Händlerinnen, Schildmaiden oder sogar Seherinnen. Auch ihre Namen spiegelten diese Stärke, Weisheit und Verbindung zur Natur und Spiritualität wider. Viele der überlieferten Frauennamen aus der Wikingerzeit tragen poetische, kraftvolle oder göttliche Bedeutungen.

Hier sind einige der schönsten und bedeutungsvollsten:

Name

Bedeutung

Anmerkung

Astrid

„Göttliche Schönheit“

Einer der beliebtesten nordischen Frauennamen

Freya

„Herrin“ – Name der Liebesgöttin

Göttlicher Name mit moderner Beliebtheit

Sigrid

„Sieges-Schönheit“

Kombination aus „sigr“ (Sieg) + „fríðr“ (schön)

Ingrid

„Tochter des Ing“ (Fruchtbarkeitsgott)

Kultname mit mythologischem Ursprung

Gunnhild

„Kampf + Schlacht“

Kriegerischer Name

Helga

„Die Heilige“

Spiritueller Name, häufig im religiösen Kontext

Liv

„Schutz“ oder „Leben“

Kurzer, starker Name mit doppelter Bedeutung

Thyra

„Donnerkraft“ oder „Thor geweiht“

Verbindung zu Thor

Solveig

„Starker Weg“ oder „Sonnenweg“

Poetischer Name mit Naturbezug

Brynhild

„Kampfpanzerin“ (aus der Edda)

Schildmaid der Walküren-Mythen

Wie bei den männlichen Namen lassen sich auch viele Frauennamen mit Elementen aus Mythologie, Natur und Heldentum kombinieren – und sie wirken dabei oft eleganter, aber nicht weniger kraftvoll.

Die Raben Huginn und Muninn auf einem alten Holzschild mit nordischen Symbolen und Verzierungen.

Altnordische Namensbildung: Kombination war alles

Besonders spannend ist, dass viele Namen aus zwei Sinnbildern zusammengesetzt wurden. So entstehen kraftvolle Bedeutungen:


  • Sig = Sieg → Sigrid, Sigurd, Sigbjørn

  • Thor = der Gott Thor → Thorbjørn, Thorstein, Thora

  • Björn = Bär → Gunbjörn, Arnbjørn

  • Fríðr = schön, geliebt → Astrid, Sigrid, Frida

  • Hild = Kampf → Gunnhild, Brynhild


Diese Bausteine lassen sich kreativ kombinieren und bieten auch heute Inspiration für neue Namen oder fantasievolle Projekte (z. B. für Geschichten, Rollenspiele, Kinder oder Haustiere).

Moderne Nutzung von Wikinger-Namen – Zwischen Tradition und Trend

Wikinger-Namen sind heute in vielen Bereichen präsent – sei es in Literatur, Fantasy-Spielen, als spirituelle Namen oder sogar als Vornamen für Kinder. Doch worauf sollte man achten, wenn man einen solchen Namen heute verwenden möchte?


Wikinger-Namen als Vornamen

In skandinavischen Ländern wie Norwegen, Schweden oder Island sind altnordische Namen nie ganz aus der Mode gekommen. Namen wie Erik, Astrid, Björn oder Ingrid gehören dort zu den Klassikern. Auch im deutschsprachigen Raum oder in den USA erfreuen sich viele Wikinger-Namen wachsender Beliebtheit.


Tipps für Eltern:

  • Achte auf die Aussprache: Manche altnordischen Namen können im Alltag schwer verständlich sein (z. B. Tryggve oder Ragnhild).

  • Kombiniere traditionelle Bedeutung mit moderner Klangschönheit. Namen wie Liv, Leif, Sif oder Eirik sind eingängig und klingen zugleich besonders.

  • Informiere dich über die Herkunft und Symbolik – viele Namen tragen starke Bedeutungen in sich, die gut zur Persönlichkeit des Kindes passen können.


Spiritualität & Esoterik

In der modernen nordischen Spiritualität, im Neuheidentum (z. B. Ásatrú) oder in schamanischen Kontexten werden Wikinger-Namen oft gewählt, um eine Verbindung zur nordischen Welt herzustellen. Besonders beliebt sind:


  • Namen von Göttern: Freya, Thor, Odin, Frigg

  • Mythische Figuren: Brynhild, Sigurd, Loki

  • Symbolische Namen: Hildr (Kampf), Liv (Leben), Tyr (Gerechtigkeit)


Sie werden oft als spirituelle Zweitnamen, Ritualnamen oder Künstlernamen verwendet.


In Spielen, Romanen & Fantasy-Welten

Rollenspieler, Fantasy-Autoren oder Historien-Fans nutzen Wikinger-Namen gern, um Figuren Leben einzuhauchen. Dabei lohnt es sich, nicht nur bekannte Namen wie Ragnar oder Lagertha zu wählen, sondern sich auch in historischen Quellen oder Runeninschriften inspirieren zu lassen.


Namensgeneratoren & Quellen: Online findest du zahlreiche Wikinger-Namensgeneratoren. Besser aber: Stöbere in der Prosa-Edda, Snorra-Edda, Ynglinga-Saga oder in Namenslisten der Skandinavischen Völkerkunde.

Fazit: Wikinger-Namen sind kraftvoll und zeitlos

Ob als Vorname, spiritueller Name oder fiktive Figur – Wikinger-Namen tragen jahrhundertealte Bedeutung in sich. Sie sind Ausdruck von Stärke, Naturverbundenheit, Spiritualität und kulturellem Erbe. Wer sich für einen solchen Namen entscheidet, wählt nicht nur einen Klang, sondern auch eine Geschichte.

FAQ: Häufige Fragen zu Wikinger-Namen

Gab es Unterschiede zwischen Wikinger- und nordischen Namen?

Nicht grundsätzlich. „Wikinger“ ist eine historische Bezeichnung für eine Lebensweise, die Namen selbst stammen aus dem altnordischen Sprachraum und waren schon vor und nach der Wikingerzeit gebräuchlich.

Konnte man damals Götternamen als Vornamen tragen?

Ja, viele Namen enthielten Elemente wie „Thor“, „Odin“ oder „Freya“ – als Zeichen für göttlichen Schutz oder Verehrung. Direkte Götternamen waren aber seltener als Teilnamen (z. B. Thorstein, Freydis).

Sind diese Namen heute noch erlaubt?

In den meisten Ländern ja – besonders wenn sie klar verständlich und aussprechbar sind. In Deutschland kann es bei ungewöhnlichen Namen jedoch individuelle Entscheidungen des Standesamts geben.

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